Jan Peter Apel
Der Bernoullieffekt beim Fliegen
Für das Fliegen wird er als Ursache dafür genannt, warum
ein Flugzeug fliegen kann. Das hat sich inzwischen schon mehr als
ein Jahrhundert lang eingebürgert, obwohl es total falsch
ist. Die Wirkungsweise des an Flügeln entstehenden
Unterdruckes sei insbesondere die, daß sich durch Verschnellerung des
Luftstromes oberhalb der Flügel ein Unterdruck einstelle, der den
Flügel entsprechend hochziehe. Diese Unterdruckentstehung würde nach
den von Daniel Bernoulli gefundenen Gesetzmäßigkeiten entstehen. In
dieser für das Fliegen geborenen "Bernoullitheorie" sind
folgende Fehler enthalten:
1) Druckänderungen in strömenden Medien (Luft, Wasser) bedingen einer
Strömung. Strömung ist hierbei so zu definieren, daß ein Fluß von
einem höherem zu einem niedrigeren Druck stattfindet, also in
der Strömung ein permanenter Druckgradient zum niedrigeren
Druck hin besteht. Nur in solchen Strömungen finden die von Daniel
Bernoulli gefundenen
Zusammenhänge statt, daß die inneren Drücke strömender Medien mit
deren Strömungsgeschwindigkeiten in gewisser entgegengesetzter Weise
(deshalb paradox) korrelieren, sofern keine
äußeren Energiezu- oder -abflüsse bestehen. Der Fachausdruck dafür
heißt "adiabatische Zustandsänderungen" für Druck, Geschwindigkeit und
Temperatur von Gasen. Temperatur ist das Maß für die internen
Geschwindigkeiten der Moleküle, die bei Druckabfall Teile ihrer
Geschwindigkeiten an die äußeren Geschwindigkeiten der Gase abgeben und
versteckt, da unsichtbar, die Grundlage des Bernoullieffektes ist.
An Flugzeugen gibt es aber keine strömende Luft:
der Fahrtwind ist die Bewegung des Flugzeuges und nicht die der Luft!
Der Tausch der
Bewegungen von Flugzeug und Luft wie im Windkanal ist nach den Gesetzen
der
Physik auch gar nicht zulässig: Physik ist die Wissenschaft von Ursache
nach Wirkung, was bedeutet, daß es essentiell ist, wer sich bewegt
und wer nicht, was das entsprechende und hier seit langem unbeachtete
Gesetz der Physik, d. h. der Natur, ist. Es ist also nicht erlaubt, ein Flugzeug als Koordinatensystem des Fliegens zu benutzen.
Daß Meßwerte an Flugzeugflügeln im Windkanal trotz Bewegungstausch, was
zwangsläufig auch einen Ursache-Wirkungs-Tausch bedeutet,
stimmig sind, ist für die Technik ein Glück, da am ruhenden
Flügel gemessen werden kann. Das ändert aber nicht die Physik
des Fliegens, die von Ursache nach Wirkung verläuft. Auch Einstein's
Relativ-Paradigma erlaubt das Tauschen von Bewegungen nicht, die
Wahrheit läßt sich nicht biegen. Ein Flugzeug muß
etwas tun, um oben bleiben zu können, es muß die dafür
benötigte Energie aufbringen, die Luft ist nur Mittel zum Zweck, denn
ohne Luft ist Fliegen nicht möglich. Ein Flugzeug muß die
Aktions-Funktion
erfüllen, die Luft übernimmt die Reaktion in der Weise, daß sie
eine Reaktionskraft nach oben erzeugt.
2) Die Verschnellerung eines Luftstromes, wie vordergründig gelehrt, kann aus sich heraus
keinen Unterdruck erzeugen. Beim
Fliegen wird aber gerade unterstellt, daß durch die
Verschnellerung des Fahrtwindes ein Unterdruck gegenüber dem umgebenden
Atmosphärendruck
entstünde, sonst könne ja kein Auftrieb entstehen. Daß
der Druck in der Luft
bei ihrem Schnellerwerden sinkt, ist zwar richtig und ist der
Bernoullieffekt, aber, Unterdruck im Sinne von kleiner als Atmosphärendruck kann
dabei nie entstehen!
3) Die Drücke, die innerhalb einer Strömung im Verlauf von ihrem Beginn
zu ihrem Ende bestehen, beziehen sich auf den Druck am Ende der
Strömung, sie legen sich also "rückwärts" fest! Das Ende aller
Strömungen von Luft ist der Atmosphärendruck. Diese
Rückwärtsabhängigkeit der Drücke in einem Strömungsverlauf muß
Grundlage allen Denkens bei Strömungsvorgängen sein, ansonsten entsteht
Unsinn.
Flugzeuge
fliegen dadurch, daß sie permanent Luftmasse nach unten stoßen und
dadurch eine Reaktionskraft nach oben erhalten, siehe hier in der
Startseite "Die Wahrheit des Fliegens". Wie entsteht aber ein
Unterdruck nach Bernoulli, denn es gibt ihn ja?
Dazu ist die
Betrachtung von hinten nach vorn eines Strömungsverlaufes erforderlich.
Wird am Ende einer Strömung ein Diffusor angebracht, so wird in diesem
die Strömung wieder verlangsamt und nach den bernoulliischen
Korrelationen steigt im Diffusor der Druck wieder an. Endet
der Diffusor im Atmosphärendruck, so besteht am Beginn des
Diffusors ein tatsächlicher Unterdruck kleiner als der
Atmosphärendruck. Ohne Diffusor keine Drücke kleiner als Atmosphärendruck.
Bildhaft
scheint im Windkanal die nach hinten abfallende Flügeloberfläche einen
Diffusor darzustellen, was letztlich auch zur Akzeptanz der
Bernoullitheorie führte, es ist aber nur eine gelungene Täuschung der
Natur, die uns da narrt.
Wenn alles so wäre, wie es aussieht, bräuchte man keine Wissenschaft mehr, ein jeder sähe selbst, was los ist.