Jan Peter Apel
Warum
ist Fliegen möglich?

Das Problem des Fliegens ist gegen das Fallen oberhalb der Oberfläche eines
Planeten,
d. h. in einiger Entfernung, zu bleiben. Dies erfordert,
dass ein Flugobjekt, das schwerer als Luft ist, sich gegen etwas
anderes als den Erdboden abstützen können muß. Dieses andere muß
massebehaftet sein. Die einzige Masse über der Erde ist die
Luft. Nur in und mit ihr kann deshalb geflogen werden.
Ein Flugzeug ist nur mittels eines kinetischen Vorganges in
der Lage
"oben" zu bleiben. Diesen beschrieb 1987 Professor Eppler zum 30.
Todestag Luwig-Prandtls wie folgt: "Das ist nur möglich, wenn
Luftmassen
ständig nach unten beschleunigt werden. Die Energie dazu muß vom
Flugzeug erzeugt werden".
Die Schultheorie des Fliegens ist die
"Bernoulli-Theorie". Aber:
der Bernoullieffekt kann nur in einer Strömung entstehen, die einem
Druckgefälle folgt. Es strömt aber gar keine Luft gegen einen
Tragflügel, es ist nur der Fahrtwind, die subjektive Wahrnehmung einer
Bewegung von Luft, die es gar nicht gibt. Ein Marienkäfer,
auf einem Flugzeugflügel sitzend, würde die Luftteilchen über
sich
genau so hinweg ziehen sehen wie wir die Sterne am Himmel. Nicht aber
die
Luftteilchen oder die Sterne bewegen sich, sondern der Marienkäfer und
wir. Ein Flugzeug bewegt sich mit seinen Flügeln
gegen die
Luft und nicht umgekehrt. Eine Flugtheorie muß sich an diese Wahrheit
halten.
Epplers und Prandtls Einsicht, dass ein
Flugobjekt
Luftmasse
bewegen und daher Energie in die Luft eintragen muß, ist die
Wahrheit des Fliegens. Die Bernoullitheorie fußt dagegen auf einer
passiven Auftriebskraft, wodurch ein Flugzeug sogar ohne Energieaufwand
fliegen können müßte.
Die
Bernoullitheorie entstand im Windkanal, in dem die Bewegungen von
Flugzeug und Luft getauscht sind. Und das ist der größte Fehler, der in
der Physik
überhaupt
gemacht werden kann, denn es werden damit auch Ursache und Wirkung
getauscht. Für die Messung von Kräften ist es egal, wer sich bewegt,
solange die gegenseitigen relativen Bewegungen erhalten bleiben. Für
die Physik und die Wahrheit bedeutet es deren Untergang.
Jeder
Körper oberhalb von Oberflächen von Himmelskörpern muß sich auf etwas
abstützen, sonst fällt er runter. Flugzeuge tun das rein kinetisch mit
ihren schräg nach vorn oben etwas angestellten Flügeln nach dem Prinzip
schiefer Ebenen, wodurch sie Luftmasse abwärts beschleunigen.
Die Animation zeigt diesen Vorgang mittels zweier Luftteilchen.

Die
Rückstoßkraft dieser in Millisekunden abwärts gestoßenen Luftmassen wirken als Auftrieb nach oben und
tragen die Flugobjekte. Flugzeuge reiten also auf von
ihnen abwärts gestoßenen Luftmassen. Insekten wie am
erstaunlichsten die Hummeln stoßen ebenfalls Luftmasse nach unten, um
oben zu bleiben.
Die
folgenden Animationen zeigen in idealisierter Weise, wie
Luftmassen,
stellvetretend durch rote Luftteilchen kenntlich gemacht, nach
abwärts beschleunigt werden im Vergleich mit dem Funktionsprinzip einer
Rakete.
Die blauen Pfeile zeigen den erzeugten Luftstrom, der hinter jedem
Flugobjekt verbleibt. Die eingerahmten mittleren Bilder für
Flugzeug- und Vogelflügel ergeben
sich durch das "Mitziehen" der Kamera, so daß sich die Luftteilchen
scheinbar
von links nach rechts bewegen (Fahrtwind). In Wahrheit werden sie wie zuvor gezeigt an jedem Ort fast senkrecht
nach unten bewegt.
Flugzeuge und Vögel bewegen sich und
nicht die Luft!
Am Insektenflügel rechts ist das deutlich zu sehen: er
bewegt sich hin und her und setzt dadurch Luft nach unten in Bewegung.
Ein schräger Abfluß der Luft ist nicht vermeidbar. Bei jedem
horizontalen Flügelschlag entstehen um die einzelnen abwarts
fließenden "Luftpakete" Wirbel, die verschiedentlich in Videos
gezeigt werden und fälschlicherweise als die Ursache des
Insektenfluges gedeutet werden. Wirbel sind aber grundsätzlich nur
Folgen von Etwas, niemals Ursache für Etwas.

Eine Rakete bleibt oben, weil sie Masse nach unten
beschleunigt, so daß
deren Rückstoßkraft sie hoch hält. Ein Flug-Objekt macht das gleiche,
nur nimmt es keine Masse aus seinem Bauch, sondern Luft von um sich herum.
Die blauen Pfeile repräsentieren die von Flügeln erzeugten
Bewegungen der Luft. Das Bild der Flugzeug- und Vogelflügel gilt auch für Flugzeugpropellerblätter, Hubschrauber und Rotorblätter von
Windkraftanlagen. Der stationäre Flug
von Insekten, Kolibris und sogar den heimischen Meisen sind in der ganz
rechten Animation zu sehen. Die roten Luftpartikel zeigen deutlich,
dass durch die Schwenkbewegungen bei etwa 45° angestelltem Flügel ein
Luftstrom nach unten erzeugt wird. Alle Insekten fliegen so.
Eine in die Enge getriebene Taube in fast senkrechtem Startflug schlägt auf die Luft
wie mit
einer Fliegenpatsche. Mit jedem Flügelschlag werden Luftmassen nach
unten beschleunigt, wobei sie wie auf einer Treppe aufsteigt. Dies kann
in der Natur von jedermann beobachtet werden.
Wie jede Krankheit nur ihre Symptome
zeigt, zeigen auch alle
Naturphänome nur ihre Symptome. Die Ursache dieser Symptome
herauszufinden, ist Aufgabe der Physik. Mit den Symptomen allein kann
die Technik aber schon zu Erfolgen kommen, die Physik aber nie. Genau
so, wie es keinen Pfad von der Hardware eines Komputers zu seiner
Software gibt, gibt es auch keinen Pfad von den lokalisier- und
meßbaren Symptomen des Äußeren von Naturgeschehnissen zu deren
physikalischen Ursachen.
"Warum fliegen Flugzeuge?"
Die
Antwort besteht aus nur fünf Worten:
Weil
sie Luft abwärts bewegen.