Coanda- und Magnuseffekt
Henri Coanda beobachtete 1910 an einem von ihm gebauten Flugzeug, daß
die heißen Verbrennungsgase, mit denen er das Flugzeug antreiben wollte
und die aus mit einem Kompressor gespeisten Düsen, heute mit
Nachbrenner bezeichnet, kamen, sich an die Seitenkontur des Rumpfes
anlegten anstelle schräg dazu Abstand zu gewinnen. Das Flugzeug brannte
ab. Dieses Anlegen von Strömungen an zurückweichende Konturen wird seit
dem nach ihm benannt. Aber, selbst zu seiner Zeit waren
schon
Diffusoren bekannt, in denen das
Anhaften von Fluiden bei Querschnittsvergrößerungen, also an zurück
weichenden Wänden, bekannt war. Das wird dort jedoch erwartet und tritt
ja
auch ein. Worüber wunderte sich Coanda eigentlich, er war Physiker und
hat das gewußt!
Der Coandaeffekt ist kein physikalischer Effekt wie z. B. der
Bernoullieffekt. Der Bernoullieffekt beinhält ein physikalisches
Prinzip, nämlich die Erhaltung
der Summe
der Energien
in Strömungen zwischen, populär, d. h. verständlich,
gesagt, Druck und Geschwindigkeit.
Dieses kann sauber berechnet werden.
Der
Coandaeffekt ist
jedoch kein eigenes Geschehen der Natur, sondern nur
die Folge von anderen Vorgängen, die hier dargestellt
werden. Das
Fehlen einer eigenen Ursache-Wirk-Beziehung mit der daraus
folgernder
Unberechenbarkeit hätte es eigentlich nicht erlaubt, dem einen Namen zu
geben. Er bezeichnet letztlich nur Coanda's Verwunderung, die
eigentlich unangebracht ist, da der Vorgang in jedem Diffusor abläuft,
wo man dem ja auch keinen Namen gegeben hat.
Dann gibt es noch den Magnuseffekt. Er hat ähnliche physikalische
Mängel, die keine Berechenbarkeiten zulassen. Für den Magnuseffekt ist
der Coandaeffekt der Vorläufer. Die Erklärung des Magnuseffektes ist
von mir in dieser Page in 2008 gegeben worden, wird von der
Bernoullitheorie-Community aber abgelehnt und dementsprechend ignoriert
bis bekämpft, siehe die Erklärung des Magnuseffektes in WIKIPEDIA
(4.2.2020).
Technisch sollte der Coandaeffekt Schiffe antreiben können, die Erfolge
waren gering. Für das Fliegen wurde der Coandaeffekt von David Anderson
(Understanding Flight) aufgegriffen, die Luft über dem gewölbten
Tragflügel würde dadurch nach unten gezogen. Beim Fußballsport führt
der
Coandaeffekt dazu,
daß ein sich drehender Ball eine Kurve seitlich zur Drehachse macht und
beim Tennis Bälle je nach Drehrichtungen zusätzliche Bahnkrümmungen
vollführen.
Daß sich drehende Körper, wenn sie sich durch ein Fluid bewegen bzw.
sich in einem Strom eines Fluids befinden, eine zur Bewegung des Fluids
oder der eigenen Bewegung im Fluid seitliche Kraft erhalten, entsteht
aus folgendem Vorgang.
Zunächst ein Ball ohne Drehung.
Der Ball bewegt sich in der Luft nach rechts. Die Luft bewegt sich
dabei nicht! Die absoluten Luftbewegungen
(ortsfest
gegenüber dem Erdboden) werden von den kleinen Pfeilen
dargestellt. Vor dem Ball wird Luft weg gedrückt, hinter ihm
nachgesogen. Worauf es nun ankommt, ist,
daß Luft
von der Seite heran gesogen wird.
Das geschieht jedoch nur in einem gewissen Bereich, der folgend nocn
beschrieben wird. Hinter dem größten Durchmesser des Balles im Bereich
des
noch Anliegens von Luft entsteht ein Unterdruck.Diese
Unterdrücke sind auf beiden Seiten gleich groß, so daß der Ball
geradeaus fliegt.
Die Wirbel, die sich hinter dem Ball zeigen,
haben mit dem Magnuseffekt nichts zu tun, führen aber bei hohen
Geschwindigkeiten des Balles dazu, daß er auf seiner Bahn
Zick-Zack-Linien beschreibt.
Nun die Flugbahn mit Drehung des Balles.
Die Drehung des Balles führt dazu, daß
an seiner Oberseite
der Bereich des Haftenbleibens von Luft
(in der Sprache von Aerodynamikern der Bereich des Anliegens der
Strömung) auf der Seite, die sich gegen dessen
Bewegung nach hinten dreht, länger wird. Damit wird der Bereich des
Unterdruckes und in Folge die Sogkraft zu dieser Seite größer.
An der
Gegenseite geschieht das Entgegengesetzte, die Luft löst sich schon
früher von der Oberseite des Balles ab, der Bereich des Unterdruckes
wird kleiner, reicht dann sogar bis vor den größten Durchmesser des
Balles, so daß dort sogar noch Druck wirkt und sich zur Sogkraft
addiert. Damit entsteht
an den Seiten eine
Ungleichheit der Kräfte, der Ball wird im Bild nach oben gezogen, er
fliegt eine Kurve.
Die
Bereiche des Anhaftens von Luft (Coandaeffekt) werden von der
Grenzschicht bestimmt. Je dicker und turbulenter sie wird, was
hauptsächlich von ihrer Länge in Strömungs-/Bewegungsrichtung
und der Rauhigkeit der Oberfläche
abhängt.
Die Grenzschicht an der zurückgehenden Seite des Balles wird durch das
Mitgehen der Oberfläche des Balles erst viel später so dick, daß sich
die Luft von der Oberfläche trennt. Würde man die Oberseite
von
Flugzeugflügeln mit einer Rollplane bestücken, die dauernd nach hinten
läuft, so würde der "Strömungsabriß" erst bei sehr viel
größeren
Anstellwinkeln eintreten, ein Flugzeug könnte dadurch viel langsamer
fliegen. An der im Bild unteren Seite des Balles wird die Grenzschicht
durch von hinten nach vorn transportierter an der
Balloberfläche
anhaftender Luft zusätzlich dicker gemacht, so daß sich die
Luft schon weiter
vorn ven der Oberfläche des Balles abtrennt. Das kann sogar bis vor den
größten Durchmesser des Balles reichen, so daß dort Überdruck entsteht,
der sich zum Sog zur Seite hinzu addiert. All das sind rein mechanische
Vorgänge, die keiner besonderer Effekte bedürfen, trotzdem aber kaum
berechnet werden können.
Coandaeffekt und Magnuseffekt sind lediglich
Begriffe für unverständliche Beobachtungen und keine Naturvorgänge, die
aus Ursache und Wirkung bestehen, was für Berechenbarkeiten
Voraussetzungen wären.
Auf Schiffen wurden schon riesige senkrechte Zylinder in Rotation
versetzt. Sie liefern
bei Wind
aber keine ausreichenden
Querkräfte.
Außerdem wären sie bei Sturm nicht einziehbar, also eher
gefährlich. Rotierende waagerechte Zylinder als Ersatz für Tragflächen
an Flugzeugen sind reine Spinnerei. Außerdem: Praktibalität ist das
oberste Gebot für erfolgreiche Technik.
Was bleibt für das Vertändnis im Alltag?
Alle sich drehenden Körper mit wie auch immer gestalteten
Formen (rund, eckig, zerfasert) machen,
wie mir jemand, der es getestet hat, mitteilte, bei
ihrer Bewegung durch die Luft eine Kurve in die Richtung, an der sich
deren
Oberflächen nach hinten drehen. Das ist der physikalisch hohle Begriff
"Magnuseffekt", der
nun einmal in der Welt ist.
Wasser aus einer
Regenrinne heftet
sich bei Berührung an die Seitenwand des
Fallrohres an
wie der
Fallstrahl aus dem Wasserhahn an
eine horizontal gehaltene Flasche, siehe Skizze, und verläßt beides nur sehr
widerwillig. Warum widerwillig? Weil Wasser mit seiner
schwereren
Dichte länger verhindert, daß Luft dazwischen eindringt, was erst zum
Ablösen des Wasserstrahls führt. Im Spiel mit Wasser ist der
Begriff Coandaeffekt
eher
angebracht, da das schon sehr erstaunlich wirkt. Für Luft in Luft ist
er unnütz.