Jan
Peter Apel
Das
Mysterium Zirkulation
So gut wie kein Pilot kann nachvollziehen, was die
sogenannte Zirkulation ist. Sie ist die von Kutta-Joukowski erfundene Grundlage zur
Ermöglichung von Berechnungen, um die Bernoullitheorie wissenschaftlich zu machen. Sie
soll die
Frage beantworten, warum die Luft an der
Flügeloberseite schneller
strömt. Daß die Luft das tut, ist nur eine Beobachtung aus dem Windkanal, damit im Koordinatensystem des
bewegten Flugzeugs. Eine Erklärung dafür
gibt es nicht, nur die Unterstellung, daß, weil die Luft das so tut,
es eine fiktive um das Flügelprofil herum kreisende
Zirkulationsströmung von Luft geben müsse. Deren Ursache wäre der
sogenannte Anfahrwirbel, der
diesen
Gegenwirbel entstehen ließe nach der These, daß ein Wirbel immer einen
Gegenwirbel benötige.
Wie findet sich die Wahrheit?
Der
richtige Ursache des Fliegenkönnens ist an einer ganz normalen
horizontal angeordneten Platte darstellbar. Sie ist das ideale
Gebilde, um die Grundlage des Fliegens aufzuzeigen. Sie besitzt bei
einer
horizontalen Bewegung in der Luft einen geringst möglichen Widerstand,
bei vertikalen Bewegungen in der Luft jedoch einen maximalen.
Im
Bild ist dargestellt, wie sich die Luft bewegt,
wenn die Platte senkrecht nach unten bewegt wird. Sie drückt dabei mit
ihrer Unterseite Luft runter, wobei aber auch Luft an
den Seiten
herum nach oben ausweicht. Mit ihrer Oberseite saugt die Platte
natürlich auch Luft von oben an,
wobei diese die von unten um die Plattenkanten herumfließende Luftmenge
mit ansaugt. Luft strömt also wie ein Wirbel um die Seitenkanten der
Platte nach oben herum.
An der Plattenuntereite entsteht somit ein Überdruck und an der
Plattenoberseite ein Unterdruck. Beide Drücke entstehen aus dem Beschleunigungen von Luftmasse und führen damit zusammen zu
einer Luftkraft, die in vertikaler Richtung mit Auftrieb bezeichnet
wird. Durch diesen Auftrieb fällt eine Platte langsamer nach
unten.
Bei
diesem Vorgang ist zu beachten: bewegen tut sich die Platte,
die Luft
ist passiv. Die Platte muß die Energie dazu liefern, um Luft bewegen zu können, damit Auftrieb entsteht. Die
Energie, die die
Platte hier zur Verfügung hat, ist ihre potentielle Energie. Ds ist die gleiche, mit der
auch ein
Segelflugzeug fliegt.
Weiter ist zu beachten: alles,
was ein Körper in der Luft mit der Luft macht, geschieht im
Koordinatensystem der Luft. Die von diesen örtlichen Vorgängen rund um die Platte (Flugzeug) in entsprechendem Abstand
noch unberührte Luft
ist der absolute Bezugspunkt für das Fliegen.
Im
Bild 2 vollführt die Platte nicht nur eine vertikale Bewegung
nach
unten, sondern zusätzlich eine schnellere in der Horizontalen.
Die seitlichen Umströmungen an den Plattenrändern durch die vertikale
Bewegung der Platte entstehen auch hier.
In
der
Bewegungsrichtung nach vorn besteht diese Umströmung an der vorderen
Kante
wie
bekannt, sie reicht dann aber bis in die obere
Plattenfläche hinein. Das ist
ein Zustand, der bei einem Flugzeugflügel entsteht, wenn das Flugzeug
zu langsam
fliegt und abzustürzen droht.
Fliegt
ein Flugzeug schnell genug, 3tes Bild, so reicht der vordere
Wirbel aus der vorn hochquellenden Luft bis zur Hinterkante der Platte (Flügel), wo dessen
Luftmenge zusammen mit der Luft nach unten beschleunigt wird, die sich
aus der gegenüber der Bewegungsbahn bewegten schiefen Ebene der Platte (Flügel) mechanisch ergibt.
Der
Wirbel aus der hochquellenden Luft an der Hinterseite der Platte ist
am Beginn der Bewegung rechts
ortsfest zu sehen. Es ist der sogenannte Anfahrwirbel, der angeblich
die Zirkulation in Gang setzen würde. Die Zirkulation ist aber ein
Mythos, der nicht existiert.
Über
der Platte (Flügel) bestehen aus Sicht von der Platte (Flügel,
Windkanal) zwei Bewegungen: der Fahrtwind und die Luftbewegung um die
Plattenkante herum. Detektierbar ist nur die Summe der beiden. Der
Fahrtwind ist keine Strömung der Luft, sondern nur die
Geschwindigkeit der Platte (Flügel). Die Erhöhung der
Luftgeschwindigkeit aus dem Koordinatensystem der Platte (Flügel) ist
die Geschwindigkeit des Umströmungswirbels um die Plattenvorderkante.
Dieser Wirbel ist in folgender Animation mittels des oberen
Luftteilchens dargestellt. Die Bewegung des Luftteilchens des Umströmungswirbels
von vorn nach hinten (rot dargestellt) findet nur in der Zeit statt, in
der sich die Platte (Flügel) durch diesen Ort in der Luft gewegt.
Für Bewegungen gibt es physikalische Grundgesetze. Wirksam, damit wahr
bzw. real, sind nur die Bewegungen, die invariant sind.
Invariante Bewegungsgrößen sind nur die, die in allen
möglichen Sichten, also allen möglichen Koordinatensystemen, enthalten
sind. Beim Fliegen sind zwei Sichten in Gebrauch: die
Sicht vom Flugzeug aus, also das Koordinatensystem des
Flugzeugs, das auch die Windkanalsicht ist und die Sicht vom
Boden aus, dem Koordinatensystem des Bodens. Die richtige Sicht, das
richtige Koordinatensystem, ist die Luft, in und mit der ein
Flugobjekt wechselwirkt. Bei Windstille ist die Sicht vom Boden mit der
von der Luft identisch. Bei Wind wandert der gesamte Vorgang des
Fliegens unverändert
mit der gesamten Luftmasse über der Erdoberfläche hinweg. Es
verbleiben zwei mögliche Sichten für das Fliegen: das
Koordinatensystem des Flugzeugs und das der es umgebenden Luftmasse,
egal, ob die sich insgesamt als Wind bewegt oder nicht.
Fahrtwind ist eine Luftbewegung im Koordinatensystem des Flugzeugs. Im
Koordinatensystem der Luft gibt es ihn nicht. Also ist Fahrtwind eine
variante Bewegungsgröße, damit relativ und unwirksam.
Die angeblich fiktive Bewegung der Zirkulation, in Wirklichkeit die von
vor dem Flügel hochquellende tatsächliche Luftströmung, ist eine
invariante, damit wirksame Luftbewegung. Im Koordinatensystem der Luft ist sie direkt
vorhanden, im Koordinatensystem des Flugzeugs führt sie zur nur
Erhöhung des Fahrtwindes.
Es ist nach den physikalischen Regeln, die in der Lehre sträflich
vernachläßigt werden, verboten, invariante und variante
Bewegungsgrößen aus zweierlei Koordinatensystemen, die
sich durch ihre Bewegungen unterscheiden, zu addieren!
Die im Koordinatensystem des Flugzeugs scheinbare Erhöhung der
Geschwindigkeit der Luft aus Fahrtwind und tatsächlicher Strömung der
von vor dem Flügel hochquellenden Luft darf gar nicht als
gemeinsame Luftbewegung betrachtet werden.
Der
schnellere Fahrtwind über einem Flügel, der
im Windkanal
und aus der relativen Sicht
eines Piloten oder Insassen zu spüren ist, ist keine wirkliche Strömung
im
physikalischen Sinn, sondern nur eine relative Beobachtung aus dem
bewegten Koordinatensystem des Flugzeugs, das für das Fliegen aber das
falsche ist. Das Flugzeug ist der Akteur, es stellt
die Energie, also die Aktionskraft, nur die vom Flugzeug örtlich nach unten in Bewegung beschleunigte Luft erzeugt die Auftriebskraft als
Reaktionskraft.
Die
tatsächlich in der Luft durch das Emporquellen um die Flügelnase herum
verursachte Strömung besitzt als Richtwert lediglich ein
Zehntel
der Fluggeschwindigkeit. Nur auf ihrem Weg kann nach den
physikalischen
Gesetzen (Druckverläufe in Strömungspfaden) ein Bernoullieffekt
entstehen. Und das geschieht sogar und steigert
den Unterdruck um die Flügelnase
als Verengung des Querschnittes herum, bis zum ende an der Rückkante
findet dann aber eine Diffusorwirkung mit Druckanstieg statt, die den
Unterdruck an der Nase wieder ausgleicht. Somit findet kein Einfluß auf
die Höhe des Auftriebs durch die Rückstoßkraft
abwärts beschleunigter Luft statt.
Jedes
Flugobjekt
schwerer als Luft,
vom Papierflieger bis Düsenkampfflugzeug und Obstfliege bis Hummel,
"reitet" nach Newton'scher Physik auf von ihm initiierter Reaktionskraft abwärts gedrückter
Luftmasse.