Fliegen für die Schule
Stand 13.7.2004


Für Lehrer
How to teach lift

Fliegen heißt Bewegung. Die Physik der Bewegungen beginnt mit: Geschwindigkeit ist gleich Beschleunigung mal Zeit: v = a * t
Für den freien Fall ergibt sich daraus:

v = g * t

Eine weitere Beziehung ist:
Weg ist gleich halbe Endgeschwindigkeit mal Zeit: s = v/2 * t, für den freien Fall wird daraus:

h = v/2 * t

Aus v = g * t und h = v/2 * t entsteht:

v = Wurzel aus (2 * g * h)

Die Formel sagt aus, mit welcher Endgeschwindigkeit ein frei fallender Körper am Boden auftrifft.

Warum wird die zuvor entwickelte Formel hier vorgestellt? Weil sie Basis für ganz wesentliche allgemeine und darüber hinaus ganz spezielle Abläufe in der Aero- und Hydrodynamik ist.

Zunächst die Suche nach Vorgängen in der Natur, wo diese Formel direkt zutrifft. Fällt ein Körper mit einer bestimmten Endgeschwindigkeit zu Boden, so wird er mit eben dieser Geschwindigkeit ausgestattet auch zu dieser Höhe aufsteigen können! Damit ergibt die Formel auch die Steighöhe, die zu einer bestimmten Anfangsgeschwindigkeit gehört.
Des weiteren gibt es `gespeicherte Geschwindigkeiten´: z. B. entsteht auf Grund des Bodendruckes eines Wasserbehälters eine bestimmte Geschwindigkeit für dort ausströmendes Wasser, die genau dieser Formel entspricht! Das ausströmende Wasser erhält die gleiche Geschwindigkeit, als wenn es frei aus der Höhe des Wasserspiegels zur Ausflußöffnung gefallen wäre! Damit ergibt sich weitergehend auch eine natürliche Verbindung mit Drücken, wie hier den Wasserdruck als `Vertreter´ der Fall-Endgeschwindigkeit.

Die zuvor gemachte Suche in der Natur ist Beispiel dafür, was Verständnis der Natur, also Physik, darstellt: Zusammenhänge zu finden! In diesem Fall geschieht das `rückwärts´ nach Aufzeigung eines Zusammenhanges auf Grund mathematischer Formelentwicklung aus grundsätzlichen Beziehungen. `Vorwärts´-, also primäre Physik, läßt aus der Beschreibung eines Naturablaufes Formeln gänzlich neu entstehen, die dann mathematisch verwendet werden können!

Geschehnisse für die vorgenannt entwickelte `Fall´formel:
Welche maximal erreichbare Absprunggeschwindigkeit eines Skispringers ist bei wieviel Meter `Höhen´anlauf erreichbar?
Aus welcher Höhe muß ein Auto vom Kran fallen gelassen werden, um einen Chrash mit bestimmter Geschwindigkeit simulieren zu können?
Wie hoch könnte eine Gewehrkugel ohne Berücksichtigung des Luftwiderstandes steigen?
Wie groß ist die Ausflußgeschwindigkeit von Flüssigkeiten entsprechend dem Füllstand über der Ausflußöffnung?

Alle Antworten können mit der gefundenen Formel direkt berechnet werden. Dabei ist nicht das Können der Rechnung das entscheidende, sondern das Wissen, daß diese Formel in den jeweiligen Fällen anzuwenden ist! Das unterscheidet Physik von Mathematik und stellt die noch vor Mathematik erforderlichen Fähigkeiten dar, die von technischen Berufen gefordert wird! Warum? Wissen ermöglicht Analysieren von Vorgängen und damit Entscheidungsfindungen für Vorgehensweisen!

Zum zuvor schon angesprochenen Zusammenhang von Geschwindigkeit und Drücken.
Im Fall des auslaufenden Wasserbehälters ergibt sich der Bodendruck dadurch, daß das Wasser durch die Erdanziehungskraft ein Gewicht hat. Dieses `Gewicht´ ergibt sich als Bodendruck aber auch so, daß es die Summe der Aufprallkräfte der Wassermoleküle mit der Geschwindigkeit ist, die diese beim freien Fall von der Wasseroberfläche zum Boden hätten! Als Beweis dafür dient, daß die Ausflußgeschwindigkeit auf Grund des Höhen-Druckes genau die Größe besitzt, als wenn die Wasserteilchen frei von der Wasseroberfläche durch das Ausflußloch gefallen wäre! (Beispiel folgt!)

Werden die Formeln für die Fallendgeschwindigkeit v = Wurzel (2*g*h) und die für den Bodendruck p = h * Gamma miteinander verknüpft, so entsteht:

p = (rho/2) * v2

In der Aero- und Hydrodynamik ist das der Staudruck pStau! Er stellt dort die wichtigste Größe überhaupt dar: er ist DER Schlüsselparameter!
Für die Aero-/Hydro-Statik ist es, wie sich noch zeigen wird, auch noch der Bodendruck!
Ohne Staudruck in der Aerodynamik könnte kein Segelboot fahren, sich kein Windrad drehen und kein Flugzeug fliegen!
In der Hydrodynamik könnte sich keine Wasserturbine drehen und keine Pumpe Wasser den Berg hinauf fördern!
Ganz explizit: ohne Staudruck gäbe es keinerlei dynamische Kräfte. Es würde bei Sturm oder Überschwemmung aber auch kein Baum oder gar Gebäude weg gedrückt werden können!

Beispiel für den Zusammenhang von Fallhöhe und Bodendruck:
10 m tiefes Wasser. Der statische Bodendruck ist:

pStat = h * rho * g, also 10 m * 1000 kg/m3 * 9.81 ms2
= 100000 N/m2,
damit 1 dN/cm2.


Ein Fall aus 10 m Höhe endet mit 14,14 m/s. Der Staudruck für Wasser ist dazu:

pStau = 1000(kg/m3) dividiert durch 2 mal 14,142 (m2/s2)
= 100000 N/m2 = 1 dN/cm2.

Gibt es einen besseren Beweis?

Die Natur der Entstehung von Staudruck ist, daß auf eine Fläche Luft(wasser)teilchen prallen. Ob Luft oder Wasser gegen eine Fläche oder diese gegen Luft oder Wasser `anprallt´, ist egal. Einzig das gegenseitige Kollisionsgeschehen ist bestimmend. Die Frage, wer von den beiden sich wie gegenüber dritten Objekten oder Beobachtern bewegt, ist für die Entstehung des Staudruckes ohne Belang!
Das Staudruckgeschehen ist ein nur relatives Kollisionsgeschehen, ein nur zweiseitiges! Das heißt, ob es auf der Erde, über der Erde, im All oder sonstwo stattfindet, ist egal!
Für die Luft gegen den Tragflügel bzw. umgekehrt bedeutet das, daß dieses Geschehen keinerlei Bezug mehr zu Erde, Sonne, Galaxie oder Anderem haben! Damit wird die Postulation einer `Strömung´ grundsätzlicher Unsinn!

Staudruckvorgänge sind als Kollisionsvorgänge unabhängig von allem anderen! Das bedeutet, daß Beobachtungen für die beiden Objekte nur in deren jeweils eigenen Koordinatensystemen sinnvoll sind.

Beispiel: Wind bläst mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h gegen eine Hausfläche von 10 mal 5 m. Wie groß ist der Staudruck und die Windkraft gegen die Hausfläche?

Staudruck:

p = rho/2 * v2
= 1,2/2 * 100/3,6 = 460 N/m2.
Das sind 4,6 mbar.

Windkraft:

F = rho/2 * v2 * A = 1,2/2 * 100/3,6 * 50
= ca. 23000N = 2,3 t

Da an der Rückwand Sog in gleicher Höhe entsteht, ist das Ergebnis für die gesamte Windkraft am Gebäude zu verdoppeln.

Der atmosphärische Bodendruck ergibt sich auch bei Luft als Staudruck, obwohl dabei kein Wind von oben nach unten bläst:
Luftteilchen der Atmosphäre würden mit der Geschwindigkeit gegen den Boden `prallen´, daß genau der Atmosphärendruck entsteht. Der Prallvorgang der Luftteilchen gegen die Erdoberfläche läßt sich dabei als `eingefrorene´ Bewegung vorstellen! Verständlich wird das, wenn die zuvor betrachtete Hauswand-Fläche als Boden betrachtet wird. An der Hauswand als Staufläche herrscht kein Wind, nur der allerdings kaum spürbare Staudruck!

Physikalisch ergibt sich für alle Stauvorgänge:

An einer Staufläche liegt der Zustand eines gegenseitigen Beschleunigens vor!

Der Druck an der Hauswand würde genau so entstehen, wenn sich diese gegen die ruhende Luft beschleunigend bewegen würde!
Die Druckwirkung an einer Staufläche entsteht so, als ob Luft die Fläche oder die Fläche Luft weg beschleunigen wollte.
Die Beschleunigung, die die Luft dem Flugzeug erteilt, erzeugt das Gewicht der Insassen: bei gleichförmig ausgeglichenem Flug das natürliche Körpergewicht!
Das könnte genau so in einem Gasnebel im Weltall stattfinden! Allerdings würde das Flugzeug dabei eine Dauer-Loop-Bahn vollführen. In diesem Kreis würde dann die Fliehkraft das Flugzeug-/Insassengewicht erzeugen.

Gegenseitiges Beschleunigen liegt auch bei Drücken als `Ersatz´ für Kollisionsgeschwindigkeiten vor: Luft wird mittels des Bodendruckes von der Erdoberfläche weg beschleunigt, die (anprallende) Luft will mittels des gleichen Druckes die Erde weg beschleunigen.
Das muß man sich aber wohl ganz langsam zu Gemüte führen. Erdbeschleunigung erscheint zwar anders als technische Beschleunigung zu sein, ist laut Einstein aber in Wesen und allen Auswirkungen identisch!

Daraus ergibt sich folgende Schlußfolgerung:
Staudruck und statischer Bodendruck ergeben sich nicht nur aus physikalisch ähnlichem Geschehen, sondern sind absolut identisch! Natürlicher Bodendruck entsteht so, als wenn bei einer gegenseitigen Beschleunigung in der Größe der Erdbeschleunigung Luft und Boden aufeinander prallen würden!

Daraus ermöglicht sich folgender Trick:
werden Drücke in Höhen `überführt´, so lassen sich die Geschwindigkeiten, die diese Drücke der Luft oder dem Wasser erteilen können, mit der Formel v = Wurzel (2 * g * h) einfach berechnen!

Beispiele: Wie groß ist die Ausflußgeschwindigkeit von Wasser aus einer Rohrleitung mit 4bar Wasserdruck? Ausflußgeschwindigkeit von Wasser aus einer Leitung mit 4 bar Innendruck ist gleich der aus einem Füllstand von 40 m über der Ausflußöffnung!

Wie hoch könnte ohne Luftreibungsverluste die Feuerwehr spritzen, wenn die Pumpe einen Druck von 8 bar erzeugt? Gleiches gilt für die Fontänenhöhe eines Springbrunnens: die Höhe h ist gleich der Höhe, die dem Pumpendruck vor der Düse entspricht: h = p/(rho * g).

Für Luft ist analog zu rechnen. Der Luftdruck unserer Atmosphäre für Normzustand und 1bar entspricht einer `Höhe´ von ca. 7700m. (`Höhe´: obwohl die Lufthülle der Erde für 1bar Bodendruck wesentlich höher ist: für so große Bereiche stellt bei Gasen diese Rechnung für h nicht mehr die Realität dar. Das kommt daher, daß durch die Kompressibilität der Luft diese mit zunehmender Höhe immer leichter wird: ihre Wichte nimmt ab. Für die Bestimmung des Bodendruckes und der Ausströmgeschwindigkeit ist diese Art der `Höhen´rechnung als fiktiver Höhe mit einer konstanten Luftdichte wie am Ort des betrachteten Geschehens jedoch zulässig.)

Beispiel: Bei welchem Druckverhältnis erreicht ausströmende Luft eine Geschwindigkeit von 333m/s?

333 = Wurzel aus (2 * g * h): Ergebnis:
h = 6092m

Diese Höhe kommt zur Atmosphären`höhe´, in die hinein die Luft ausströmen soll, hinzu. Der Druck vor einer Düse muß also

7700m plus 6092m = 13792m

betragen. Das Druckverhältnis vom Düsenvordruck zum atmosphärischen Druck, in den die Luft ausströmt, beträgt:

13792 / 7700 = 1,79.

Der (absolute) Vordruck vor der Düse beträgt damit auch 1,79 bar. (Diese Rechnung ist nur eine `ca. Rechnung´, erreicht gegenüber den genauen thermodynamischen Berechnungen aber gute `Daumenwerte´! Achtung: 333m/s bedeuten für die ausströmende Luft nicht die Schallgeschwindigkeit! Da die Luft beim Austausch von Druck in Geschwindigekeit (Bernoulli) abkühlt (Adiabate), wird auch ihre Schallgeschwindigkeit geringer!)

Zusammenfassung für das Staudruckgeschehen:

`Erdstatik´ der Bodendrücke für Gase und Fluide erweisen sich als `verkappte´ dynamische Staudruckvorgänge.
Bei der Wechselwirkung von Flächen und gasförmigen wie fließfähigen Medien stehen Geschwindigkeiten und Drücke in direktem Zusammenhang und sind gegenseitig wandelbar.
Die wechselweise Zusammengehörigkeit von Geschwindigkeit und Druck ist Inhalt der sogenannten Bernoulli´schen Gesetze. Deren Formeln fußen direkt auf der hier entwickelten Staudruckformel.


Warum fliegt ein Flugzeug?

Dafür ist alles bisher Gesagte essentiell. Für die Klärung dieser Frage wird im Weiteren nur noch von Fläche und Luft gesprochen. Dynamische Kräfte an Flächen können nur über die Bildung von Staudrücken entstehen. Eine andere als diese dynamische Entstehungsart zwischen Luft im offenen Luftraum und einer Fläche gibt es nicht!

Prallen Luftteilchen senkrecht auf eine Fläche, so entsteht der Staudruck entsprechend der gegenseitigen Geschwindigkeit. Spürbar ist das z. B. beim Schwenken einer Papp-Platte oder großem Fächer quer durch die Luft. Wird die Papp-Platte flach ohne `Anstellung´ durch die Luft bewegt, so ist keine Kraft als Widerstand spürbar. Es kann mangels Stirnfläche auch kein Staudruck entstehen. Nur ein bißchen Bewegungskraftbedarf entsteht durch die Reibung an den beiden Oberflächen. (Reibungskräfte bleiben in den weiteren Betrachtungen unberücksichtigt, da sie für die hier vorgenommenen Betrachtungen keine prinzipielle Rolle spielen.)

Zwischen quer- und längs bewegen der Papp-Fläche sind alle `schiefen´ Winkel gegen die Bewegungsrichtung möglich. Wo und wie entstehen dabei Staudrücke?

Staudrücke entstehen auch bei schrägem Durchbewegen einer Fläche durch die Luft. Auch dabei gilt jedoch die bisherige Voraussetzung, daß die Staudruckformel einen senkrechten Aufprall auf Flächen voraussetzt! Findet schräge Bewegung zwischen Fläche und Luft statt, so ist die gegenseitige Relativgeschwindigkeit nicht mehr die Aufprallgeschwindigkeit.
Für das nur relative Geschehen zwischen Flügel und Luft kann weder von Luft- noch von Flügelgeschwindigkeit gesprochen werden, da beide einen Bezug zur Umwelt darstellen, der für dieses Geschehen jedoch gar nicht vorhanden ist. Die Natur des Geschehens ist nur rein gegenseitig, also relativ!
Bei Null Anstellwinkel finden bei einer unendlich dünnen Fläche trotz ihrer Bewegung keinerlei Aufprallereignisse statt. Eine unendlich dünne Fläche hinterläßt (Mitnahme von wenigen Luftteilchen durch Reibung mal weg gelassen) bei ihrem Durchdringen der Luft ohne Anstellwinkel keinerlei Spuren! Das beweist, daß die Vorwärtsbewegung nicht Ursache für Wirkungen zwischen Fläche und Luft sein kann.

Erst bei gegenseitig schräger Differenz-, bzw. Relativbewegung ergeben sich Bewegungskomponenten in Richtung der Flächensenkrechten für senkrecht auf die Fläche erfolgende Aufprallvorgänge!



Diese sind eindeutig beschreibbar. Die Bewegungskomponente vS von Luftteilchen zur Flächensenkrechten bei einem Anstellwinkel a und der Differenzgeschwindigkeit v zwischen Fläche und Luft ist:

vS = v * sin a

Mit dieser Geschwindigkeit nähert sich die Flächenoberfläche in ihrer Senkrechten den Luftteilchen. Das entspricht dem Ablauf an einer schiefen Ebene. Ein Flügel schiebt also Luftteilchen nach dem Prinzip einer schiefen Ebene mit seiner Oberfläche zur Seite. Für den Zweck des Fliegens findet das `zur Seite schieben´ durch die fast horizontal liegende Flügelfläche nach unten statt.
Physikalisch werden Luftteilchen von ihrem Ort, den sie ohne Einfluß der Fläche inne behalten hätten, nach unten beschleunigt. Das geschieht in Richtung senkrecht zur Fläche, absolut gesehen um den beim Fliegen geringen Anstellwinkel a fast lotrecht.

Das Prinzip zur Bildung der Auftriebskraft am Tragflügel ergibt sich nach der eingangs entwickelten Staudruckrechnung mit vS als Luftgeschwindigkeit! Für den Tragflügel ist dabei zu beachten: genau so, wie an der Unterseite Druckkraft aus dem Staudruck entsteht, entsteht an der `Rück´seite, der Oberseite, aus Sog eine gleich große Kraft! Physikalisch ist der Vorgang genau gleich, nur die Vorzeichen für die Luftbewegung der `oberen´ schiefen Ebene und Druck sind negativ, ergeben im Produkt damit aber eine gleich gerichtete Kraft: auch nach oben! Damit wird die Auftriebskraft doppelt so groß wie der Anteil aus nur der unteren Staudruckseite! (Daß die Auftriebsverteilung zwischen Unter- und Oberseite nicht so ist, sondern oben 2 Teile und unten 1 Teil, tut der Rechnung keinen Abbruch, da es sich hierbei nur um Verschiebungen handelt, die die Summe nicht beeinflussen. Die genannte Aufteilung ist auch nur bei gewissen Bedingungen so, gilt also nicht generell. Im übrigen kann die etablierte Strömungs-Theorie diesen Unterschied nicht darlegen. Mit den hier neu erkannten Grundlagen zur Auftriebserzeugung wird eine Erklärung aber absehbar.)

Der Wirkmechanismus für den Tragflügel an einem Beispiel: Airbus A340
(Die Daten einschließlich des Anstellwinkels von 6° wurden dem physikalischen Blatt 57 (2001) Nr. 6 "Physik des Fliegens" entnommen):
Flügelfläche 363 Quadratmeter
Anstellwinkel 6° bei 150 m/s (540 km/h)
Spannweite 60 m
Gewicht 270 t

Auftrieb A = 2 * Staudruck * Fläche * (cos a)2

(cos a)2 berücksichtigt, daß die Kraft aus dem Staudruck senkrecht zur Fläche und nicht zur Lotrechten steht und die Flächenverminderung der Flügel bei ihrer Projektion in die Waagerechte.
Der Staudruck pStau ist = 2 * (rho/2) * (v * sin a)2

Ergebnis: pStau = ca. 150 N/Quadratmeter. Das sind mit der Fläche des Flügels ca. 10 Tonnen Auftrieb! Tatsächlich entsteht aber ein Auftrieb von 270 t!

Eine Desaster! Die Auftriebsermittlung über den Ansatz Staudruck ergibt ein Ergebnis, das diese Theorie als falsch erscheinen läßt. Die Suche nach der Ursache ergibt zunächst folgenden `verdächtigen´ Zusammenhang:
wird der zuvor ermittelte Auftrieb mit dem Verhältnis von sekundlich zurückgelegter Strecke des Flügels zur Flügeltiefe multipliziert, so ergibt sich der Wert, der von der Grundsatzformel für aerodynamische Kräfte geliefert wird.

Diese zweite Formel für den Auftrieb A mit der Implantation der Spannweite S in die aerodynamische Grundformel aus dem Durchflußansatz lautet:

A = rho * S * v3 * (sin a)2 * (cos a)2 * 1 sec

Der Faktor 1 sec am Ende stammt von der vom Flügel überstrichenen Fläche in einer Sekunde und ist für die Dimensionsgleichung erforderlich! Auf dieser Fläche produziert der Flügel eine Abwärtsströmung. Der Rückstoß aus der abwärts Beschleunigung von Luftmasse auf dieser Fläche ergibt hier die Auftriebskraft!
In dieser Formel steckt ebenfalls die zuvor gefundene (konstante) Abwärtsgeschwindigkeit aus der Wirkung der schiefen Ebene in der Größe vS = v * sin a. Da Auftrieb in der absolut Senkrechten definiert ist, kommt der cos a auch hier hinzu.

Die Werte des Beispiels eingesetzt:

A = 1,15 kg/m3 * 60 m * 1503 m3/s3 * (sin 6°)2 * (cos 6°)2 * 1 s
A = 2.500.000 N

Diese Formel liefert ein Ergebnis für den Auftrieb von ca. 250 Tonnen.
Das ist für eine Grundsatzformel ohne Korrekturen ein ausnehmend guter Wert im Vergleich mit dem tatsächlichen Auftrieb von 270 t.

Warum aber ergibt die auf die Flügelfläche bezogene Rechnung nicht einen ähnlichen Wert, sondern nur einen um Flächentiefe durch sekundliche Vorwärtsbewegung sehr stark verminderten?

An dieser Stelle ist deutlich zu machen, daß das `Geheimnis´ des Fliegens kein einfaches ist! Es gäbe es sonst nicht !! Weder Drücke noch Druckverteilungen noch Geschwindigkeitsvariationen am Tragflügelprofil weisen direkt auf das zugrunde liegende, erstaunlicherweise dann sehr simple physikalische Prinzip der Kräftebildung hin! Ohne hartnäckiges Hinterfragen und ausgeprägtem physikalischem Gespür ist der Natur hier nicht auf die Schliche zu kommen.
Da hilft auch kein noch so virtuoses mathematisches Können! In Richtung physikalischer Grundsätze, also in die `Tiefe´, läßt sich grundsätzlich nichts `herbei rechnen´!
Rechnen geht nur nach `außen´ oder `quer´ mit zuvoriger Kenntnis der physikalischen Grundsätze wie hier zu Beginn bei der Erstellung der Fallgeschwindigkeitsformel!

Es zeigt sich nun im Folgenden, wie der lächerlich kleine Wert für den Auftrieb aus dem Staudruckansatz doch noch zu richtiger Größe anwächst.

Dazu ein anderes dynamisches Bewegungsgeschehen.

Beim Tennis werden Aufschlaggeschwindigkeiten des Balles von über 200 km/h erreicht. Die reine Schlägergeschwindigkeit erreicht diesen Wert nicht im Entfertesten! Wie kommt das?
Der Ball stößt mit dem bewegten Schläger zusammen. Er muß dabei aus einer auf die Schlagrichtung bezogenen Ruhelage beschleunigt werden. Gegen seine eigene Masse! Dadurch drückt er sich elastisch zusammen. Er erhält nun neben der Schlägergeschwindigkeit auch noch die Geschwindigkeit, die sich aus der Rückfederung aus seinem zusammen gepressten Zustand ergibt! Die gespeicherte Energie aus dem Auftreffstoß und die durch die Schlägerbewegung erteilte kinetische Energie zusammen erteilen somit dem Ball eine wesentlich höhere Geschwindigkeit als der, die nur aus der Schlägerbewegung resultiert.

Selbiger Ablauf findet auch am Tragflügel mit der `getroffenen´ Luft statt!
Damit zeigt sich das bisher so gut versteckte Geheimnis des Fliegens: Staudruck aus der der Luft erteilten Bewegung aus der bewegten schiefen Ebene PLUS der Wirkung aus dem elastischen Stoß, mit dem die Luft ergriffen wird!

Ein weiterer Vergleich der beiden Auftriebsformeln an einem anderen Geschehen:

Die aus dem Staudruck entwickelte und in diesem Test versagende Formel ergibt an anderer Stelle, nämlich für Strömungsmaschinen (Gebläse) den gleichen Wert für Durchfluß und Rückstoßkraft (Auftrieb) wie die Formel nach dem Durchflußprinzip. Grund: die Gesamt-Flächen der Schaufeln sind dabei gleich der der sekundlich überstrichenen Luftquerschnittsfläche! Doppelungen, also Überschneidungen der Schaufeln, zählen dabei nicht. Das belegt eindeutig die Sinnhaftigkeit der Staudruckformel!
Rotations-Schaufeln, auch wie Flügel funktionierend, bewegen sich in dem von ihnen erzeugten Luftstrom, der sich, da er ortsfest ist, in ausgeglichenem, d. h. stationärem, Zustand befindet.
Eine einzelne Fläche wie der Tragflügel, der bei seiner Vorwärtsbewegung die Luft abwärts stößt, findet diese aber relativ zu sich im Ruhezustand vor und muß die Luftbewegung nach unten permanent neu starten! Erst nach dem `Stoß´ findet sich nach bestimmter Zeit der ortsfeste und stationär abwärts fließende Luftstrom ein.
Es zeigt sich, daß der sich dauerhaft einstellende Luftfluß nach dem Stoß des Flügels auf die Luft genau die Geschwindigkeit besitzt, die sich auf Grund der schiefen Ebene aus der Anstellung des Flügels ergibt. Zu erkennen ist das dadurch, daß eine Luftströmung hinter einer Fläche in Richtung des Endes dieser Fläche weiter fließt, also mit eben diesem Winkel. Weiter dadurch, daß aus der `Düsen´-Formel richtige Auftriebsergebnisse entstehen: in ihr ist genau diese Abwärtsgeschwindigkeit enthalten!

Bei gleicher Stoßauswirkung auf die Luft ist die Stoßkraft um so höher, je kürzer die Zeit für den Stoß ist. Dieser Zusammenhang erklärt, warum sich der mit Stoß bildende Druck so entschieden größer ist als der sich nur durch Staudruck ergebende! Den Stoß und die daraus resultierenden Drücke explizit zu berechnen, dürfte, da Neuland, noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Es ist auch keine Aufgabe der Basis-Physik mehr, die hier nur dargestellt sein soll. Physik sagt wo es lang geht, nicht, wieviel es ist! Das ist nachfolgende Aufgabe der Mathematik.

Die Zeit des Flügel`stoßes´ auf die Luft aus dem Beispiel beträgt für 150 m/s (540 km/h) Fluggeschwindigkeit und 5,5 m Flügeltiefe 37 Millisekunden!
Die Strecke, die die Luft dabei nach unten gestoßen wird, ist 5,5 m * sin 6° = 0,575 m.
Das bedeutet für die Luft, daß sie sich nicht augenblicklich bis in die Entfernungen in Bewegung setzt, die letztendlich daraus resultieren, sondern: die Luft wird durch ihre Kompressibilität im Weitergeben des Stoßes nahe der Fläche zusammengedrückt wie eine Feder oder wie der Tennisball beim Schlag mit jeweils enormer Erhöhung des Druckes gegen die Fläche!
Hinzu kommt, daß die Weitergabe der Anstoßbewegung auf die Luft nur mit Schallgeschwindigkeit erfolgen kann. In 37 Millisekunden kann das nur bis zur Entfernung von ca. 12 m erfolgen. Bei voller Geschwindigkeit von 850 km/h sind es nur noch ca. 7 m! Der tatsächliche stationäre Luftfluß bildet sich anschließend aber bis zur Entfernung in der Größe der Spannweite, hier also 60 m nach unten wie von oben, aus! Die stationäre Luftbewegung bis in diese Entfernungen bildet sich nach einer Zeit von etwa 200 Millisekunden aus (60 m dividiert durch Schallgeschwindigkeit).

Für die bisherige allgemeine Annahme in der Aerodynamik, Luft bei niederen Geschwindigkeiten als `inkompressibel´ zu betrachten, zeigt der Stoßvorgang, daß das falsch ist! Wäre die Luft inkompressibel, wäre der Auftrieb unverhältnismäßig größer: wie in Wasser! Aus diesem Zusammenhang ergibt sich damit auch, daß Versuche am Tragflügel nicht im inkompressiblen Wasser erfolgen können!

Das leider nicht sichtbare Stoß-Geschehen am Tragflügel macht das Geheimnis des nun seit über 100 Jahren unerkannten Wesens der Auftriebserzeugung aus! Trotz des doch so einfachen Grundprinzips! Die abwärts Bewegung der Luft durch den angestellten Flügel nach dem Prinzip der schiefen Ebene ist zwar Auslöser der Druckkräfte, nicht jedoch der Vollender: das ist die `Verstärkung´ der Druckkraft mittels elastischem Stoß über die Federwirkung der Luft!

Resümee:

Wird das Fliegen vom Grundprinzip her dargestellt, so ist seine einfache Natur, seine Physik, eindeutig erkennbar.
Ohne diese Kenntnis jedoch präsentieren sich, eine geradezu hinterhältige Laune der Natur, Folgeerscheinungen als scheinbare Verursacher der Luftkräfte.
Aus dem Grundprinzip: geometrische Verdrängung von Luft und daraus resultierendem Stau- und Stoß-Druck, entstehen Folgeströmungen. Die wichtigste davon ist die, die von der Unterseite eines Tragflügels nach vorn um die Flügelnase herum auf die Oberseite strömt. Besonders in dieser entstehen nach den Bernoulli´schen Wechselwirkungen sowohl positive wie negative Drücke. Diese überlagern sich mit den ursächlich entstandenen Druck- wie Sogverteilungen in einer Weise, daß der tatsächliche physikalische Hintergrund unsichtbar wird.
Da die nach Bernoulli entstehenden zusätzlichen Drücke aber nur aus den Folgen der ursächlich mechanisch entstandenen Drücke resultieren, können sie in der Summe keinerlei Auswirkung auf die Gesamthöhe der Kräfte am Tragflügel haben! Ansonsten könnte sich ein Baron von Münchhausen tatsächlich selbst am Schopf aus dem Sumpf ziehen!

Luftkräfte entstehen nur rein mechanisch: actio = reactio!
Druck der Flügelfläche auf die Luft erzeugt Gegendruck der Luft gegen die Flügelfläche!

Die Terminologie einer Strömung entlang des Flügelprofils entspricht nicht dem realen Geschehen, sondern: diese `Strömung´ entsteht nur durch die Benutzung des Koordinatensystems des Flügels und ist dadurch eine fiktive Luftbewegung! Dem trägt schon das Sprachempfinden durch den Begriff Fahrtwind als beabsichtigte Unterscheidung zu einer tatsächlichen Strömung Rechnung!
Daß weltweit die Beobachtungen im Windkanal mit seiner darin herrschenden visuellen Strömung als Differenzbewegungsersatz dieses relativen Geschehens zum vermeintlichen Glauben an eine reale Strömung führte, ist der zweite große Irrglaube nach dem durch Kopernikus und Galilei aufgedeckten ersten relativen Bewegungsgeschehen der Natur der für relative Geschehnisse nicht geeigneten Denkstruktur der Menschheit!
Strömung aus Fahrtwind entsteht einzig durch die Beobachtung der Luft nicht mit ihrem natürlichen Koordinatenssystem, sondern dem des Flügels: das ist falsch!

Koordinatensysteme dürfen nicht nach Belieben verwendet werden, sondern: die Findung des richtigen, des natürlichen Koordinatensystems für ein Naturgeschehen ist höchstes physikalisches Können und Voraussetzung für die richtige Erkennung der Natur!