Definitionen wichtiger aerodynamischer Größen
Stand 26.03.2012

Definitions of important aerodynamic terms

Präambel (Vor-Spruch) für Wortbegriffe

Alle Erklärungen beginnen mit Erklärungen. Erklärungen für das, mit dem was erklärt wird, also Erklärungen für Worte. Nun sollte das eigentlich nicht notwendig sein, da Worte unsere Sprache darstellen. Die sollte ja ohne Erklärungen verstanden werden können. Das tut sie auch, sofern man nur ihre Worte benutzt. Das aber tut `man´ nicht, obwohl es möglich ist. Viele `Stände´ glauben, eine eigene Sprache bilden zu müssen, aus historischen aber auch modischen und angeberischen Gründen. Eigene Fach-Sprachen sollen z. B. Aushängeschild sein, aber auch `Höheres´, `Besseres´ oder `Besonderes´ vortäuschen und sehr oft `Abgrenzendes´ darstellen. `Man´ möchte unter sich sein, von unliebsamen anderen gar nicht verstanden werden wollen. Manchmal werden nichtumgangsprachliche Begriffe aber durchaus auch mit guten Absichten eingeführt, ohne dabei aber zu kontrollieren, ob die guten Absichten nicht zu `gut gemeinten´, also dem Gegenteil, werden.

Die Physik und insbesondere die Aerodynamik leiden sehr unter unklaren Begriffen. Aero-Dynamik (aus dem Griechischen) heißt: Luft-Kraft. Verwendet wird dieser Begriff aber ganz anders: als `überschrift´ für physikalische Luftverhaltensweisen im allgemeinen mit Einflüssen aus Geschwindigkeiten, Drücken, Reibungs- und Zähigkeiten im besonderen. Der Begriff `Aerodynamik´ ist also gar nicht geeignet, um das inhaltlich zu beschreiben, was einem überschrifts-Begriff für ein wissenschaftliches Gebiet wie hier über Verhaltensweisen von Luft und anderen Gasen und in angepaßter Weise auch von Flüssigkeiten erforderlich ist.
Das `aerodynamische´ hat sich, nicht mit böser Absicht, aber auch nicht ungewollt, durch Fach- und Fremdworte abgegrenzt. Und das von der gesamten übrigen Physik! Zum Beispiel wird in der Aerodynamik mit dem `Bernoulli´effekt gehändelt. Was ist er? Er ist eine Erscheinung, die in der allgemeinen Physik bei der adiabatischen Zustandsänderung auftritt. Die Temperaturänderungen in Abhängigkeit von Druck und Geschwindigkeit bei adiabatischen Vorgängen werden dabei nur weg gelassen. Für gleiche Naturvorgänge wird in der einen Wissenschaft mit dem und in einer anderen mit einem anderen Begriff gesprochen. Man soll nicht mit der Sprache spielen, es ist manchmal schon in ihrer Normalversion schwierig, sich verständlich zu machen. Diese Mängel mit guter Absicht mit Fremdworten zu beheben, in die das schwierig Ausdrückbare hinein interpretiert wird, führt letztlich leider zum Gegenteil, zu noch mehr Verstehensvariationen. Und es wird Unwissenheit gleich mit hinein interpretiert und damit Schein-Wissen `geschaffen´. Bestes Beispiel ist die Aero`dynamik´, die demzufolge nicht einmal von Studenten verstanden werden kann. Was man nicht für jeden verständlich in Umgagssprache ausdrücken kann, weiß man nicht.
Je mehr Fach- und/oder Fremdworte benutzt werden, um so unkontrollierbarer und nach aller Erfahrung um so unrichtiger wird eine Wissenschaft. Jeder Funktionismus in der Natur ist mit normaler Sprache darstellbar, was aber nur geht, wenn er zweifelsfrei erkannt ist. Eine Erklärung in normaler Sprache ist sogar Qualitätsmerkmal, ob eine Aussage richtig oder falsch ist, sie deckt Fehler auf wie hier, daß `Luft-Kraft´ als `Aerodynamik´ ein Wissenschaftsgebiet sei, obwohl es allenfalls als Abschnitts-überschrift für kinetisch entstehende Kräfte dienen könnte. Grundsätzlich gilt auch noch, daß solange wie `Wer hat das gesagt´ ein Qualitätsmerkmal für physikalische Aussagen sein kann, Physik und insbesondere Aero`dynamik´ noch gar keine Wissenschaft ist, sondern nur Götterglaube.

Im Folgenden werden Begriffe (auch erstmalig) definiert, die für das Verstehen von Luftgeschehnissen erforderlich sind.

Aerodynamik
"Aero-Dynamik" als Begriff aus dem griechischen heißt `Luft-Kraft´. Der Begriff lehnt sich an die von Daniel Bernoulli geprägte Hydro-Dynamik an. Beide behandeln die Naturerscheinungen, die in Strömungen ohne Energiezu- wie -abfuhr entstehen. Bekannt ist der Bernoulli-Effekt, der paradoxerweise in Strömungsverengungen trotz enger werdenden Stromlinien den inneren statischen Druck von Fluiden absenkt.

Aerokinetik
Aero-Kinetik ist Teil der Festkörper-Kinetik aus der Mechanik der Physik. Sie gilt für alle Fluide. Das Grundprinzip ist die mittels Energieeintrag verursachten Bewegungsänderungen der Fluide. Dabei gilt:

Jedes einzelne Teilchen von Gasen oder Fluiden (Molekül) ist als Festkörper zu betrachten.

Aerokinetik bezeichnet die Geschehnisse, die daraus resultieren, daß Gase durch Oberflächen von Festkörpern ursächlich verschoben werden. Dabei werden Energien von Körpern auf Fluide übertragen. Einwirkungen auf Gase entstehen durch drücken wie saugen durch Körperoberflächen. Das geschieht mechanisch nach Newtons Gesetzen. Dabei entstehen Kräfte dadurch, daß Körperoberflächen die Bewegungszustände von Gasen, die diese ohne Einwirkung beibehalten hätten, gegen deren mechanische Trägheitswirkungen ändern. In der Luft heißen diese Kräfte Luftkräfte.

Für aerokinetische Geschehnisse ist es unerheblich, ob sich Körper oder Luft gegenüber der Erdoberfläche bewegen oder nicht, das Koordinatensystem der Erdoberfläche ist dafür irrelevant. In jedem Fall, d. h. immer, agieren die Körperoberflächen, stellen auf Kräfte bezogen die Aktionskräfte, ob gegenüber der Erdoberfläche bewegt oder nicht. Das gilt gleichermaßen für ein feststehendes Haus, das änderungen in der Windströmung verursacht wie ein sich in der Luft bewegendes Flugzeug, das Luftmassen nach unten bewegt, um oben zu bleiben. Beide agieren auf die Massen der Luft. Die Luft revanchiert sich mit Kräften, Reaktions- bzw. Rückstoßkräften. Das Koordinatensystem aerokinetischer Vorgänge, ihr natürliches Koordinatensystem, ist die Luft in dem Zustand, den sie ohne Beeinflussung durch Körperoberflächen beibehalten hätte. Alle der Luft erteilten Abweichungen gegenüber diesem Zustand stellen aerokinetische Geschehnisse dar.

Diese Definition steht entgegen der heutigen nachweislich falschen Schulweisheit, die aus einem falschen Koordinatensystem, dem `menschlichen´, stammt. Der Mensch muß sich langsam eingestehen, daß sich die meisten Naturgeschehnisse nicht auf ihn, sein Koordinatensystem (im Haus, im Flugzeug, am Windkanal) beziehen. Weder die Sterne ziehen über ihm vorrüber, noch die Luft kommt auf ihn als Pilot zu. Aerokinetische Vorgänge sind zudem rein relativ, sie beziehen sich auf gar keinen Fixpunkt, weder einem auf der Erde noch einem aus dem gesamten Kosmos. Sie beziehen sich ausschließlich auf die Luft, unabhängig davon, ob sich diese bewegt oder nicht.

Die durch die Bewegungsänderungen von Luftmassen gegenüber ihren unbeeinflußten Zuständen entstehenden aerokinetischen Kräfte sind Reaktionskräfte, da aus der Summe der Impulsänderungen der beeinflußten Luftteilchen entstehend. Bewegungsänderungen von Luftmassen bedingen eines Energieeintrages, was eine Betrachtung der Vorgänge nach der schulischen Bernoullitheorie definitiv ausschließt, da in Vorgängen nach Bernoullischen Gesetzen Energiezu- und -abfuhren verboten sind. Ein Flugzeug kann nur fliegen, indem es speziell dafür Energie in die Luft einträgt, ansonsten könnte auch kein Windkraftrotor Energie aus der Luft entnehmen.

Die Reaktions- bzw. Rückstoßkräfte der Luftteilchen liegen als Drücke an den Konturen der die Luft beeinflussenden Körper vor. Die Summe aller örtlichen Drücke um einen gesamten Körper herum ist ungleich Null, sie entspricht der Luftkraft. Die Drücke an den Konturen in Luft bewegter Körper reichen von überdruck bis Unterdruck gegenüber dem Umgebungsdruck.
Diese mechanisch aerokinetisch verursachten Druckunterschiede an Körperkonturen führen in Folge zu Ausgleichsbewegungen von Luft von Gebieten höheren zu niedereren Drücken. Die in diesen Ausgleichsströmungen entstehenden Druckänderungen nach Bernoulli ohne Energiezu- und -abfuhr addieren sich örtlich auf die mechanisch aerokinetisch zuvor erzeugten Drücke. Die Bernoullischen nur Folgedrücke addieren sich rund um einen Körper für sich allein betrachtet zu Null, erzeugen dadurch keine äußeren Kräfte auf die Körper!

Aerokinetik ist die Lehre über das mechanische Bewegungs-Verhalten von Luft und anderen Gasen auf Grund ihrer Massebehaftungen.

Aerokinetik gilt im gesamten Geschwindigkietsgereich bis zu x-facher Schallgeschwindigkeit. Aerokinetische Grundprinzipien gelten für alle Fluide. Deswegen können auch Flugmodelle in Wasser getestet werden.

Auftrieb
Auftrieb ist eine der Richtung der Schwerkraft entgegengesetzt gerichtete Kraft.

Statischer Auftrieb
Ein Körper erfährt eine Auftriebskraft, wenn er sich in einem fließfähigen Medium befindet. Die Auftriebskraft ist der Schwerkraft entgegen gerichtet und hat die Größe des Gewichts der verdrängten Menge des Mediums. Körper in Luft erfahren somit auch eine Auftriebskraft. Diese ist jedoch so klein, daß sie z. B. beim Wägen von festen Körpern nach den Handelsgesetzen zu keiner Korrektur führt, da der Fehler unterhalb des zulässigen liegt.
Daß ein Ballon fliegt, fußt auf vorgenanntem Zusammenhang, nur das verdrängte Luft-Volumen ist so groß, daß der Auftrieb größer als das Gewicht wird.

Kinetischer Auftrieb
Auch dieser, bisher mit `dynamischer´ Auftrieb bezeichnet, ist definitionsgemäß der Schwerkraft entgegengerichtet. Er ist die senkrechte Komponente der Luft-Kräfte aus der Luftmassen zugefügen Bewegungsänderungen.

Bernoullische Gesetze
Beschreibung der Beziehungen zwischen innerem Druck und äußerer Geschwindigkeit von Gasen/Fluiden ohne äußere Energiezu- oder -abfuhr. Die Bernoullischen Gesetze sind Nebeneffekte der Wärmelehre, deren Grundlage innere Bewegungen von Gas/Fluid-Teilchen sind.

Diffusor
Querschnittserweiterung für eine Strömung mit daraus folgernder Geschwindigkeitsverminderung unter Einhaltung der Bedingungen für die Gültigkeit der Bernoulli´schen Gesetze (weder Energiezu- wie -abfuhr). In einem Diffusor steigt der innere Druck in Strömungsrichtung auf Kosten der äußeren Geschwindigkeit der Gase/Fluide an. Demenstsprechend erhöht sich die innere Geschwindigkeit der Moleküle, also die Temperatur.

Düse
Begrenzter Auslaßquerschnitt mit sinnvollem Querschnittsübergang aus einem Raum höheren Druckes zur Umsetzung des Differenzdruckes zwischen innen und außen in Geschwindigkeit nach den bernoullischen Gesetzen. Innere Geschwindigkeiten der Moleküle verschieben sich zu äußerer Geschwindigkeit. Die Verminderung der inneren Geschwindigkeiten der Moleküle führt zu einer Temperaturerniedrigung. Eine Düse stellt das funktionelle Gegenteil eines Diffusors dar.

Fahrtwind
Eine nur scheinbare Luft-Strömung aus Sicht eines sich in Luft bewegenden Beobachters. Der innere Druck der Luft ist an allen Stellen gleich, was in Fahrtwind keine Unterdruckentstehung nach den bernoulliischen Gesetzen ermöglicht. Fahrtwind zeigt die Geschwindigkeit eines sich in Luft bewegenden Körpers an, nicht eine Geschwindigkeit der Luft.

Gasdynamik
Gasdynamik muß ebenfalls umbenannt werden, in Gas-Kinetik. Während Aero-Kinetik die äußeren Bewegungen von Luft behandelt, soll Gas-Kinetik die inneren Bewegungsvorgänge (Wärmebewegungen) darstellen. Das Schlagwort Bernoulli-Effekt stellt inhaltlich das wesentliche der Gaskinetik dar. Der Summenenergieinhalt von innerer und äußerer Bewegung der Luftmassen bleibt dabei konstant, während er sich bei der Aerokinetik verändert, indem Energie aus der Luft entzogen (Windkraftanlagen) oder hinzu gefügt wird (Gebläse, Flugzeug).

Luftkraft
Luftkraft entsteht bei gegenseitigen Bewegungen zwischen Luft und Körpern. Die Körper verursachen dabei Verschiebungen von Teilen der Luft. Die Verschiebungen benötigen Beschleunigungen dieser Teile von Luft in der umgebenden. Die dafür nötigen Beschleunigungskräfte werden von einem Flugzeug im stationären Flug von dessen Gewicht aufgebracht, von einem Ventilator (Propeller) seiner Antriebsleistung entnommen und umgekehrt einem Windkraftrotor aus dem Impuls der Luft zugeführt. Der aerokinetische Vorgang geschieht jedoch immer ursächlich vom Körper zur Luft, egal, wer sich wie relativ zur Erde bewegt oder nicht oder in welche Richtung ein Energiefluß stattfindet. Körper erzeugen die Aktionskräfte, Luftkräfte sind Reaktionskräfte. Verschiebungen von Teilen der Luft durch Körper in der Luft sind aerokinetische Vorgänge, die sich immer auf die Zustände beziehen, die die Luft ohne das Vorhandensein der Körper beibehalten hätten oder: Luftkräfte entstehen nur aus durch Körper verursachten änderungen kinetischer Zustände der Luft.

Staudruck und Rücksog
Entstehende Drücke in Luft an Körperflächen, die sich in ihren Senkrechten gegen die Luft bewegen. An der Frontfläche entsteht überdruck, an der Rückfläche Unterdruck (Sog).
Der überdruck vorn entsteht daraus, daß Luftteilchen (Moleküle) auf die Geschwindigkeit der sich gegenüber der Luft bewegenden Objekte beschleunigt werden müssen. Der Körper nimmt Luftteilchen, die nicht zur Seite ausweichen können, mit sich mit. Das verrichtet auch eine Hausseite, die im Koordinatensystem der Erde von Wind angeblasen wird. Im Koordinatensystem der Aerokinetik, der Luft, bewegt sich dagegen die Hausfläche gegen die Luft und beschleunigt Luftteilchen im Wind gegen dessen Richtung.
Sog auf der Rückseite entsteht daraus, daß diese durch ihre Wegbewegung von anliegender Luft mechanisch/geometrisch einen Freiraum schafft, der Luft von hinten ansaugt. Auch deren Beschleunigung findet gegen ihre Massenträgheit statt, was einen Unterdruck entstehen läßt. In Umgangssprache: der geometrisch stetig neu frei werdende Raum hinter einem sich gegen die Luft bewegenden Körper (Haus, Auto, Flugkörper)) kann auf Grund der Trägheit der Luftteilchen nicht schnell genug aufgefüllt werden, was einen Unterdruck entstehen läßt.

Strömung
Fluß von Luft von einem Gebiet höheren zu einem niederen Druckes auf Grund eines vorliegenden Druckgefälles. Jede Strömung hat somit einen Anfang und ein Ende.
Der innere Druck der Luft nimmt vom Anfangsdruck zum Enddruck ab und liegt auf dem gesamten Strömungsweg zwischen den Werten des Anfangs- und des Enddruckes. Eine Ausnahme entsteht vor einem Diffusor. Dort entsteht ein Druck unter dem am Diffusorausgang. Mündet der Diffusorausgang in die freie Athmosphäre, so besteht vor dem Diffusor Unterdruck. Besonders diese Erscheinung wird mit Bernoullieffekt bezeichnet. Der Bernoulli-Effekt kann nur in einer Strömung entstehen, die einem Druckgefälle folgt, also niemals in Fahrtwind!

Sog
Zieht sich eine Fläche, an der Luft anliegt, mechanisch zurück, so entsteht geometrisch ein freier Raum. Die Fläche kann die Oberseite eines bewegten Kolbens oder die Rückseite eines bewegten Fächers oder die Oberseite eines schlagenden Insektenflügels oder eines gegen die Bewegung angestellten Flugzeugtragflügels oder die Rückseite eines bewegten beliebig gestalteten Körpers sein. In dem so freigelegten Raum entsteht Unterduck, da Luft auf Grund ihrer Massenträgheit nicht schnell genug in ihn hinein fließen kann.
So entstehender Unterdruck wird mit Sog bezeichnet. Die Sogkraft entsteht als Produkt aus Unterdruck mal Flächengröße.
Der Nachfluß von Luft in so frei gelegte Räume geschieht jedoch nicht durch die so entstehende Sogkraft, sondern dadurch, daß der Umgebungsdruck der Luft die umgebende Luft in den mechanisch frei gelegten Raum hinein beschleunigt. Ein direktes Ziehen bzw. Saugen von Luft ist nicht möglich. Trotz dieser Unmöglichkeit wird der beschriebene Vorgang als Saugen (beim Verbrennungsmotor als Ansaugen) bezeichnet. Saugen bedeutet also, daß Freiraum geschaffen werden muß, um der umgebenden Luft die Möglichkeit zu geben, durch ihren inneren Druck sich selbst antreibend da hinein zu strömen. Diese Strömungen folgen den Gesetzen von Bernoulli bzw. der Gas-Kinetik.
Der so definierte Sogvorgang wird speziell in der Aerokinetik durch die nach hinten abfallende Oberfläche eines nach vorn bewegten Tragflügels ausgenutzt. Der durch das mechanisch/geometrische `Freiraumschaffen´ an der abfallenden Oberseite entstehende Sog erzeugt den maßgeblichsten Teil der Auftriebskraft eines Tragflügels. Das gleiche Soggeschehen findet in einem begrenzten Bereich hinter der dicksten Stelle eines Balles statt, da sich die Balloberfläche bei der Durchbewegung des Balles an jeder Stelle in der Luft hinter seinem größten Durchmesser wieder zurückzieht und dadurch von den Seiten Luft beisaugt. Geschieht das, aus welchen Gründen auch immer, für den gesamten Ball gesehen unsymmetrisch, so wird die dadurch seitlich zur Bewegungsrichtung entstehende Kraft als Magnuskraft bezeichnet. Das durch das Ansaugen von Luft zu sich zurückziehenden Oberflächen führende `Anliegen´ von Strömungen im Koordinatensystem des Flugobjektes wird mit Coanda-Effekt bezeichnet.

Wirbel
Wirbel müssen durch etwas erzeugt werden, sie entstehen nie `von allein´!

Die in der Aerokinetik vorliegenden Wirbel entstehen an Grenzen von Luftmassen, die sich unterschiedlich bewegen. Somit rund um die gesamte Flugbahnfläche eines Flugzeugs, in dem Luft gegenüber der umgebenden nach abwärts strömt. Wäre das nicht so, würden keine Wirbelschleppen existieren.

Wirbel entstehen örtlich eigenständig an jeder Stelle gegenseitigen Verschiebens von Luft. `Ein Wirbel entsteht, weil ein anderer....´ ist Pseudophysik. `Verbindungen´ von einem Wirbel zu anderen gibt es nicht. Weder weiß ein rechter Wirbel, daß es einen linken gibt (Wirbelschleppe hinter Flugzeugen) noch ein vorderer (Profilwirbel), daß es einen hinteren (Anfahrwirbel) gibt. `Gebundene´ Wirbel gibt es ebensowenig, sind reine Sprachschöpfungen, außer, daß Wirbel an gegenseitige Luftverschiebungen `gebunden´ sind, was für diese Wortschöpfung aber nicht gemeint war. Ebenso ist der Begriff eines `tragenden´ Wirbels eine nur rhetorische Erfindung um etwas Falsches schein erklären zu können. Kein Wirbel kann etwas tragen! Kräfte der Luft zum tragen von Körpern schwerer als Luft können ausschließlich aus aerokinetischen Vorgängen mittels Ausnutzung der Trägheit von Luftmassen entstehen.

Wirbel entstehen und befinden sich an Luftmassenverschiebungsgrenzen. Diese umschließen im freien Luftraum einen sich darin bewegenden Luftstrom. Wird der sich darum bildende Ringwirbel geistig axial durchschnitten, so zeigen sich in der Schnittfläche zwei sich gegensinnig drehende Wirbel. Das läßt sich experimentell in einer Kaffetasse nachvollziehen. Ein halb eingetauchter Löffel wird kurz wie ein Paddel bewegt. Somit erzeugt er innerhalb des umgebenden Kaffees eine im Querschnitt halbkreisförmige Strömung. Der um den Halbkreis des Strömungsquerschnittes an der Strömungsgrenze entstehende Wirbel wird an seinen Enden sichtbar. Es erscheinen an der Kaffeeoberfläche zwei sich gegensinnig drehende Wirbel im Abstand der Löffelbreite. Dieses Bild war Auslöser für die These, Wirbel könnten nur im gegensinnig drehenden Doppel entstehen. In Wahrheit ist es aber nur ein Wirbel, an dem Halbkreisbogen des Strömungsquerschnittes unter Wasser. Er dreht sich in einer Richtung, nur der Blick auf seine Enden sieht nur optisch zwei gegenläufige, die es also gar nicht gibt: es sind nur zwei unterschiedliche Schnittflächen eines Wirbels!

Ein Flugzeug erzeugt eine Strömung von Luft nach unten auf seiner gesamten Flügelbahnbreite. An der Umfangslinie dieser Strömung entsteht somit ein Wirbel. Trotz der sehr lang gezogenen Geometrie des Strömungsquerschnittes `Flugzeugbahnfläche´ ist es ein Ringwirbel, rund herum geschlossen. An der stetig weiter voran schreitenden Vorderfront entlang der Spannweite der Flügel entsteht der Vorderteil des Ringwirbels um die Flugzeugbahn stetig neu. Aber auch er gehört zwingend nur zur Grenzlinie zwischen ruhender und abwärts strömender Luft. Er gehört nicht zum Flügel! Der Flügel befindet nur an dem Ort, wo Luft gegen Luft in Bewegung versetzt wird. Allerdings verursacht der Flügel die Luftbewegung nach unten. Der Wirbel an dieser Vorderfont der Flugzeugbahn hat geometrisch nur die Möglichkeit, sich um das Flügelprofil herum zu drehen. Diese Tatsache führte zum Mißverständnis, daß er an den Flügel `gebunden´ und da er sich an dem Ort befindet, wo Auftrieb entsteht, auch `tragend´ sei. Beide Aussagen sind Unsinn.

Liegt eine Luftströmung an Oberflächen fester Körper an, so bildet ihr Querschnitt keinen Ring mehr, sondern nur noch Ringabschnitte. Körperoberflächen `schneiden´ somit Strömungsquerschnitte wie zuvor im Kaffeetassenexperiment geschildert. Umfangswirbel um Strömungsquerschnitte enden somit zusammen mit der Strömung an den Strömungsgrenzen der wirbelnden Medien. Das zeigt der Kaffeetassenwirbel deutlich. An Luft enden Fluidwirbel genau so wie Luftwirbel an festen Flächen. Aus diesen an Flüssigkeitsoberflächen sichtbaren Wirbelgeschehnissen entstand der Satz, daß auch die leider unsichtbaren Luftwirbel immer an festen Körperflächen enden müssen, als Ausnahme an sich selbst, als Ringwirbel. Das ist nach dem Ursache-Wirk-Prinzip nicht richtig: die Grenzlinien von strömender gegen nichtströmende Luft (Strömungsquerschnittsgrenzlinien) bei an fester Oberfläche anliegender Strömung enden an diesen. Wirbel sind nur an sie gebunden. Nicht Wirbel bestimmen, wo sie enden, sondern die Grenzlinien von Strömungsquerschnitten. Würde ein Nurflügelflugzeug mit an einer Wand anliegender Flügelhinterkante schlagartig starten, so würde kein Anfahrwirbel entstehen! Die Abwärtsströmung von Luft auf der Flugbahn liegt dann an der Wand an.

Resümee: Luftwirbel bestehen an den Grenzlinien der Querschnitte von Luftströmungen gegenüber umgebender Luft. Das ist das physikalisches Prinzip. Dabei ist auch Ursache und Wirkung beachtet: Ursache ist eine Strömung von Luft in Luft. Nur Folge ist, daß auf der Linie des Querschnittsrands einer Strömung die Luft `dreht´. Wirbel sind Indikatoren für Strömungsgrenzen von fließfähigen Medien in diesen Medien. Wirbel machen nichts, sie werden gemacht.

Wirbel sind Strömungsgebilde, die sich zwischen sich gegenseitig bewegenden Luft(Gas-, Fluid-)massen mit Teilen von beiden bilden

Das tun Wirbel an jeder Stelle der Grenzlinie sich gegenseitig bewegender Luftmassen ohne Beeinflußung von oder auf benachbarte oder bei Ringwirbeln von oder auf gegenüber liegende Wirbelabschnitte. Neben diesen Entstehungsvorgängen von Wirbeln gibt es aber noch andere, die für die Aerokinetmik aber keine Bedeutung haben.

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